Die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Musik zu spielen, ist ein sehr grosser Reichtum. Im Vergleich zu anderen musikalischen Bereichen hat die Blasmusik grosses Glück, dass das kreative Schaffen in der Schweiz einen wichtigen Platz einnimmt. Jedes Jahr finden unzählige neue Stücke ihre Interpreten mit den Musikvereinen, welche die Werke unserer Schweizer Komponisten uraufführen. Nach einer sehr schweren Pandemiezeit (COVID-19) wird das Jahr 2023 im Zeichen der Schweizer Blasmusikliteratur stehen und dem Schweizer Musikschaffen dabei helfen, auch weiterhin lebendig zu bleiben.
Mit verschiedenen Projekten möchten wir:
Eindeutig das Leuchtturmprojekt, welches vom 8. bis zum 10. September 2023 in Luzern stattfindet. Das Festival aVENTura bietet 5 Konzerte, mehrere Konferenzen, 2Masterklassen, eine Messe mit mehreren Ausstellern und die Möglichkeit, Musiker, Dirigenten und Komponisten zu treffen! Der rote Faden dieses Wochenendes wird die Schweizer Musik sein. Mehrere Uraufführungen und Reorchestrierungen sowie das Siegerwerk des Kompositionswettbewerbs für junge Talente werden während dieser Veranstaltung das Licht der Welt erblicken.
Welche wichtigen historischen Schweizer Werke werden heute noch aufgeführt? Oft ist die ursprünglich gesetzte Instrumentierung nicht mehr zeitgemäss. Eine Aktualisierung wird somit notwendig – ähnlich wie bei der "Second Suite in F" des Engländers Holst, die nicht mehr in der Originalversion gespielt wird. Es liegt an uns, den Musikerinnen und Musikern des 21. Jahrhunderts, das musikalische Erbe der Schweiz zu erhalten. Das Projekt Jahr der Schweizer Blasmusikliteratur 2023 wird die Neuinstrumentierung von rund 15 Werken für Harmonie, Brass Band und Blasorchester finanzieren. Berücksichtigt werden die Werke von Arthur Honegger, Frank Martin, Stefan Jaeggi, Paul Huber, Jean Daetwyler und vielen anderen...
Der Schweizer Blasmusikliteratur fällt es schwer, über die nationalen und europäischen Grenzen hinaus bekannt zu werden. Eine Datenbank, die alle Werke von Schweizer Komponisten auflistet, wäre ein grosser Vorteil für die Sichtbarkeit unseres Repertoires. Sie soll ermöglichen, dass unsere Musik von allen Orchestern auf der ganzen Welt gespielt werden kann.
Um die Schweizer Komponistinnen und Komponisten von morgen zu entdecken, wird bis zum 31. Dezember 2022 ein Kompositionswettbewerb für junge Talente ausgeschrieben. Interessierte Autorinnen und Autoren müssen ein Stück für Brass Band der dritten Kategorie schreiben. Die einzige Vorgabe besteht darin, dass das Stück auf einem Thema aus einem Schweizer Werk eines verstorbenen Komponisten basieren muss. Der Sieger oder die Siegerin erhält einen mit 5000Franken dotierten Preis. Zudem wird das prämierte Stück am Schweizer Brass Band Wettbewerb 2023 in Montreux in der 3. Kategorie als Teststück eingesetzt.
Es stellt sich die berühmte Frage: Wenn ich ein oder mehrere Werke des Schweizer Repertoires auf eine einsame Insel mitnehmen müsste, welche wären sie? Eine breit angelegte Umfrage unter anerkannten Schweizer Musikerinnen und Dirigenten wird es ermöglichen, die wichtigsten Werke unserer Musik zu sammeln und sie Interessierten zur Verfügung zu stellen.